Allergietests bei Kinder
Auch Kinder können schon ab den jüngsten Jahren an Allergien leiden. Man geht davon aus, dass mittlerweile jedes dritte Kind gegenüber Allergene sensibilisiert ist. Manche Allergien, wie beispielsweise eine Ei-Allergie, treten zu dem vor allem bei Kleinkindern auf und verschwinden dann nach einiger Zeit wieder, sodass sie bei Erwachsenen selten zu finden sind. Die Diagnose einer Allergie bei Kindern und Säuglingen ist aber nicht immer ganz einfach, da gerade Kleinkindern ihr Leiden nicht so kommunizieren können, dass gleich ein Verdacht auf eine Allergie besteht. Nicht immer weisen nämlich die Symptome direkt auf eine Allergie hin. Wie man eine Allergie bei Kindern feststellen kann und welche Allergietests sich dafür eignen, das erfährt man nachfolgend.
Welche Allergien können bei Kinder auftreten?
Grundsätzlich können nahezu alle Allergien bei Kindern auftreten, wie sie auch bei Erwachsenen auftreten können.Bei Säuglingen konnte aber vor allem Nahrungsmittelallergien und Neurodermitis festgestellt werden, während sich im Vorschulalter unter anderem Asthma und Heuschnupfen entwickeln kann. Demnach zählen zu den häufigsten Allergien bei Kindern:
- Kuhmilchallergie
- Hühnereiweiß-Allergie
- Asthma
- Heuschnupfen
- Neurodermitis
Ab wann kann/sollte man einen Allergietest bei Kindern machen?
Erst einmal stellt sich die Frage, ab wann man denn überhaupt eine Allergie beim Kind vermuten kann und soll und ob dann auch ein Allergietest ohne weiteres möglich ist. Generell erhöht sich für das Kind eine Allergie zu bekommen, wenn ein Elternteil oder gar beide selbst eine oder mehrere Allergien haben. Denn zwar wird eine Allergie nicht direkt vererbt, die Veranlagung dafür aber schon. Dennoch muss ein Kind auch in diesem Fall nicht zwangsläufig an einer Allergie leiden. Die Allergie Symptome lassen sich meist auch anderen Krankheitsbilder zuordnen, wie beispielsweise einer normalen Erkältung. Wichtig ist deshalb genau zu beobachten, wann verdächtige Symptome in welcher Situation auftauchen und dies auch über einen längeren Zeitraum geschieht. Verdächtige Symptome sind unter anderem:
- Nicht erklärbare Hautausschläge
- Dauerhafter Schnupfen / verstopfte Nase am Morgen
- Wiederkehrender Husten
- Magenbeschwerden beim Verzehr von bestimmten Nahrungsmitteln
Sollte man diese oder ähnliche Symptome beim eigenen Kind vorfinden, dann sollte man den Kinderarzt darauf hinweisen und das Thema Allergie ansprechen.
Allergietest bei Kleinkindern und Babys
Teilweise wird noch die Ansicht vertreten, dass Allergietests unter einem gewissen Alter, wie beispielsweise zwei oder vier Jahren, keinen Sinn machen würden. Diese Behauptung können heutige Erkenntnisse aber nicht unterstützen. Eine Allergiediagnostik ist deshalb in jedem Alter durchführbar und auch sinnvoll, auch bei Säuglingen! Wichtig ist hierbei allerdings, dass man sich nicht nur auf die Ergebnisse eines Allergietests stützt. Für eine gründliche Diagnostik ist eine umfangreiche Anamnese ein wichtiger Bestandteil. Dies bestätigte jüngst eine US-Studie aus dem Jahr 2015, bei der von 274 Kindern, die aufgrund eines auffälligen IgE-Tests in einem Allergiezentrum noch einmal gründlich untersucht wurden, sich bei lediglich 32,8 Prozent der Allergieverdacht bestätigte.1 Dieses Ergebnis sollte aber nicht gegen einen Allergietest sprechen, sondern dafür sensibilisieren, wie die Ergebnissen eines positiven Allergietests eingeordnet werden sollten.
Welcher Allergietest angewandt wird, das hängt vom behandelnden Arzt ab. Während bei älteren Kindern und Erwachsenen der Pricktest oder der Standard-Allergietest ist, kommt bei Kleinkindern oft der Bluttest zum Einsatz. Das hat den einfachen Grund, dass beim Bluttest lediglich nur einmal kurz gepikst werden muss, während beim Pricktest mehrere kurze Einstiche notwendig sind. Zusätzlich sollte das Kind beim Pricktest auch die Hand über einen längeren Zeitraum (20 Minuten) stillhalten, was auch nicht immer so einfach ist. Für ein Kind ist damit der Bluttest der angenehmere Allergietest. Für den kleinen Stich beim Bluttest reicht es schon aus, wenn die Eltern das Kind kurz ablenken und so es gar keine Möglichkeit hat, den kurzen Stich bewusst wahrzunehmen. Bei Neurodermitis wird häufig auch zum Epikutantest gegriffen, bei dem die Testsubstanz über ein Pflaster mit dem Körper in Kontakt gebracht wird und für den Patienten damit völlig schmerzfrei ist.
Welcher Arzt sollte den Allergietest durchführen
Erster Ansprechpartner sollte erst einmal der behandelnde Kinderarzt sein. Einige Kinderärzte haben sich zudem auf die Allergologie spezialisiert und können damit auch bedenkenlos einen Allergietest durchführen.Für eine allergologische Grunddiagnostik sind solche Spezialisten erst einmal aber nicht unbedingt nötig. Ob der Kinderarzt einen Allergietest durchführen kann oder nicht, erfährt man im Patientengespräch.
Quellen und Verweise
- 1J. A. Bird. M. Crain, P. Varshney (2015): Food allergen panel testing often results in misdiagnosis of food allergy. The Journal of Pediatrics 166: Seite 97-100
- http://dgk.de/gesundheit/allergie-haut/allergien/tipps-fuer-den-alltag/allergie-diagnostik-in-jedem-alter.html
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Artikel wurde am 14.04.2015 veröffentlicht und zuletzt am 13.05.2015 geändert.